RCN Rennen Schwedenkreuz - Und schon ist die Saison auch schon wieder vorbei.

Mittwoch, 06. November 2024 - 07:17 Uhr

26.10.2024 - Nürburgring
Und schon ist die Saison auch schon wieder vorbei. Das Finale der RCN klopft an und wer es nicht wissen sollte: Dieser Lauf ist etwas anders als der Rest.
Dieses Mal wird 3 Stunden Rennen gefahren. So richtig mit Einführungsrunde, einem fliegenden Start und Side-by-Side Racing.
Streckenvariante: Nordschleife + GP-Layout.
Alles war vorbereitet. Sebastian hat das Auto, wie vor jedem Rennen, gründlich gecheckt. Einziger Unterschied: Unser Short-Shifter ist wieder verbaut! Denn dieses Mal greifen wir in der Klasse F2 an. So lieb wir die R2 auch haben, waren es einfach zu wenig Starter, als das es sich gelohnt hätte.
Weniger Starter bedeutet nämlich, dass nicht die volle Punktzahl vergeben wird.
Und da die F2 vollgepackt war, haben wir ein gewisses Risiko in Kauf genommen. Ein Zweiter Platz würde aber reichen, damit wir hier mehr Punkte bekommen, als wenn wir in der R2 gewinnen würden.

Nachdem Freitagabend alles vorbereitet und abgenommen wurde, holte sich jeder noch einmal eine gute Portion Schlaf, bevor es am Samstagmorgen ins Zeittraining ging. Die Strecke war über die Nacht etwas feucht geworden, aber durch professionelles Feedback aus der Youngtimer Trophy (welche vor uns auf die Strecke durfte) wussten wir, dass Slicks auf jeden Fall fahrbar sein sollten.
Kaum ist man auf der Strecke, stellt man fest, dass das zwar stimmte, aber irgendwie dann auch wieder nicht :D
90% der Strecke war trocken. 10% aber noch feucht genug, dass das Auto nicht so wollte wie der Fahrer es gerne hätte. Die ersten Runden musste Victor also herausfinden, an welchen Stellen man lieber etwas vom Gas geht und Regenlinie fährt.
Als Victor mit seiner Hälfte des Zeittrainings (bzw. Qualifikation) fertig war, stand das Auto noch auf Platz Eins. Aber die Strecke trocknete immer noch rasant ab, was bedeutete, dass die Zeiten nur so purzelten.
Sebastian übernahm für den restlichen Verbleib der Qualifikation und brachte super Zeiten auf den Asphalt. Aber die Konkurrenz war auch flott unterwegs.
Es gab nur eine Lösung: Noch schneller fahren!
Tja... und jetzt kommt die schlechte Nachricht. Leider ist das passiert, was irgendwann passieren musste.
Ein anderes Fahrzeug ist Hatzenbach in die, mit Regenwasser gefüllten, Reifenstapel gekracht. Das Wasser spritze auf den Asphalt und Sebastian konnte mit heißen Slicks nichts mehr tun..... RUMS... Auto in der Barriere.
Wir wissen nicht wie, aber Sebastian hat mal wieder gezaubert. Er ist eingeschlagen, aber "zum Glück" ziemlich parallel zur Leitplanke. Die Seite vom Auto hats erwischt, dafür wurde die Energie vom Aufprall aber sauber und gleichmäßig verteilt und Sebastian hat auch keine weiteren Schäden abbekommen.
(Hier beliebigen "einen Schaden hat der Junge sowieso schon länger" Witz einfügen)
Damit war das Zeittraining für uns vorbei und Seb brachte den BMW zurück zur Box.
Blechschaden groß, aber fahrbar. Wir waren uns sicher, dass wir das Rennen heute noch fahren werden. Alles was wir brauchten war ein linker Rückspiegel...

Achso! Qualifiziert haben wir uns als 3. in der Klasse, aber das hat niemanden so wirklich interessiert, um ehrlich zu sein.

Das GESAMTE Team fing sofort an zu arbeiten. 12 Leute. Manche dängelten am Blech. Manche suchten nach einem Rückspiegel. Manche besorgten neue Aufkleber. Manche wechselten Reifen und Bremsbeläge. Es war richtig was los ums Auto.
Die Rückspiegelsuche war etwas komplizierter als wir zuerst gedacht haben. Aber nach viel hin und her, viel Telefoniererei, brachte René einen Ersatzspiegel.
Leider war dieser nicht für das Coupé, sondern für die Limousine. Also musste etwas gesägt und geklebt werden und TA-DA, das Rennen war so gut wie gesichert.

Sebastian und ich haben es natürlich schon mehrfach getan, trotzdem bedanken wir uns auch hier nochmal bei ALLEN Teammitgliedern die vor Ort waren. Es gab keine Fragen, keine Diskussionen, Ihr habt alle selbständig gehandelt. Ein Team, das ohne Absprachen so gut miteinander arbeitet, kann man nicht ersetzen und ist auch nicht selbstverständlich.
Danke!

Somit war das Auto augenscheinlich wieder heile! Kurze Testrunde um den Block um zu prüfen, ob die Aufhängung was abgekommen hat und dann ab in den Vorstart.
Und da standen wir dann auch. Victor durfte den Start fahren und blieb beim Auto um sich bereit zu machen. Die anderen gingen ums Auto rum und prüften, ob alles so ist, wie es sein soll bevor sie sich Richtung Box machten.

Dann ging es auch schon los.
Super lange, aber amüsante Einführungsrunde, bei welcher man das Auto warm fährt und dann den fliegenden Start.
Ampel schaltet auf Grün, Victor gibt Gas, Erste Kurve kommt näher, alle bremsen, bisschen hin und her und dann waren wir auf einmal Erster in der Klasse, bevor es auf die Nordschleife ging.
Der Golf von Dieter Nüsser war uns aber dicht auf den Fersen. Und er hat auch nicht lockergelassen. Auf der Geraden konnten wir mit unseren 140ps dann nicht viel anrichten. Der Golf und ein Clio Cup haben uns überholt und es ging nur noch darum in den Kurven dranzubleiben.
So gaaanz schien unser Auto dann doch nicht mehr in Ordnung zu sein. Es kamen seltsame Geräusche aus verschiedenen Ecken des Autos. Auch der 4. Gang wollte in den Bremszonen nicht drinne bleiben. Das Auto war einfach angeschlagen.
Wegen viel Verkehr und viele Aufreger von Victor wurde die Entscheidung getroffen, diesen früh in die Box zu holen und nachzutanken, damit wir uns aus dem ganzen Chaos herausziehen konnten.
Das war zu 120% die korrekte Entscheidung. Kaum aus der Box raus, war die Strecke einfach leer und Victor konnte so schnell fahren wie es nur ging. Es gab noch etwas Racing mit dem 318is von Heiko Seiwert und Paul Winter, aber das schaut ihr euch am besten selbst im Livestream an ;)
Nach grob 1 1/2 Stunden war Victor's Stint dann auch vorbei.
Position in der Klasse: 1, Abstand: ca. 45 Sekunden.
Victor kam an die Box, übergab das Auto an Sebastian und dieser gab dann auch nochmal alles.
Auch hier muss ich ganz ehrlich sein:
So viel ist dann gar nicht mehr passiert. Sebastian brennt gute Zeiten in den Asphalt und hat ab und zu etwas Stress mit den anderen Fahrzeugen auf der Strecke. Es gab auch eine kleine Berührung mit einem Porsche in Kurve 1. Aber zum Glück ist alles relativ "langweilig" von der Bühne gegangen.
Sebastian vergrößerte den Abstand auf grob 1 Minute und 15 Sekunden bevor er das Auto in Führung über die Ziellinie brachte.

Im Nachhinein ist uns dann aufgefallen, dass das Auto doch nicht mehr ganz so heile war, wie wir vor Rennstart gedacht hatten. ABER TROTZDEM hat uns der kleine BMW tapfer und zu verlässlich den Sieg eingefahren. Das Ding gehört in ein Museum!

Somit hatten wir unsere Saison erfolgreich beendet.
Trotz Unfalls: P1 in der Klasse F2 für das 3 Stunden Rennen.
Gleichzeitig haben wir uns den Meister Titel für die R2 geholt.
Und bei der Siegerehrung haben wir dann auch noch erfahren dürfen, dass wir nicht nur Klassen-, sondern auch Gruppensieger in der Gruppe "F" geworden sind.

Egal wie man es dreht und wendet, es war ein erfolgreicher Tag.
Das verdanken wir dem Team, aber auch dem Auto.
Jetzt muss analysiert werden, wie kaputt das Auto wirklich ist, bevor wir uns an die nächste Saison setzen. Eventuell kehren wir wie gehabt wieder, eventuell versuchen wir uns mal in einer anderen Klasse.

Lasst euch überraschen, denn wir wissen es selber noch nicht ;)